'Jukebox des Monats' - Januar/2017
Die Rock Ola 1454 stammt aus dem Jahr 1956. Sie hat zwei Vorgängermodelle, die 1448 und die 1452, die von 1955 bis 1956 hergestellt wurden. Diese drei Modelle sind in ihrem grundsätzlichen Aufbau sehr ähnlich, unterscheiden sich jedoch in nicht unwesentlichen Feinheiten. So ist die 1448 etwas schlichter, sowohl durch die Farbgestaltung (silberfarben) und das Gehäuse (einfarbig), während dessen die 1454 wärmer und ansprechender wirkt durch die Goldtönung und die anspruchsvollere Struktur der Gehäuseseiten (zweigeteilt mit zwei Farbtönungen). Die 1452 nimmt eine Zwischenstellung ein und ist v.a. durch die begrenzte Anzahl von Singles gekennzeichnet, da sie nur Platz für 25 Singles hat. Das begehrteste dieser drei Modelle ist ohne Zweifel die 1454.
Im Aufbau ist sie angelehnt an ein Modell von Seeburg, die HF 100R aus dem Jahr 1954. Rock Ola war wohl bekannt dafür, Modelle zu kopieren, wobei man zugestehen muss, dass die Kopie (hier die Rock Ola 1454) noch deutlich nostalgischer und ansprechender wirkt als das Original der HF 100R von Seeburg aus dem Jahr 1954. Die Rock Ola 1454 ist für mich eine der schönsten Single Jukeboxen, hat einen ganz eigenen, sehr authentischen 50er Jahre Flair und ist somit aus meiner Sammlung nicht weg zu denken. ;)
(Die Maße: Höhe - 144 cm; Breite - 78 cm; Tiefe - 71 cm; Gewicht - ca. 157 kg)
'Jukebox des Monats' - Februar/2017
Die OMT (One More Time) Jukebox von Wurlitzer wurde von 1986 (zunächst mit Vinyl Schallplatten) bis 2013 (dann auch mit CDs) gebaut. Sie wurde in ihrem Erscheinungsbild ganz nach dem Vorbild der legendären Wurlitzer 1015 von 1946 gebaut. Das Aussehen ist somit geprägt von den sich drehenden Farbzylindern und den kennzeichnenden sog. ‚Bubble Tubes‘, in denen sich eine Lösung befindet, die sich durch einen sehr niedrigen Siedepunkt auszeichnet, so dass es bereits bei geringer Wärme zur Entstehung der Bläschen kommt.
Bei der CD Ausführung wurden mehrere Generationen von Verstärkern und CD Playern verarbeitet. In den zuletzt hergestellten befindet der K99 Verstärker sowie die CDM12 Einheit (wie in der hier dargestellten OMT aus meiner Sammlung).
Zum Abspielen von Singles würde ich jederzeit eine originale Jukebox aus den 40er bzw. 50er Jahren vorziehen. Zum Abspielen von CDs allerdings eignet sich die OMT vorzüglich, da sie in der Ausführung für 100 CDs (viel seltener als die für 50 CDs) mehr als 2500 (!) Abspielmöglichkeiten bietet.
Seit der Einstellung der Produktion im Jahr 2013 ist sowohl die Nachfrage deutlich gestiegen als auch der Preis.
'Jukebox des Monats' - März/2017
Paul Fuller, der die schönsten Jukeboxen von Wurlitzer entwarf, hatte ursprünglich Design studiert und war zunächst als Top Manager mit der Innenausstattung von Wohnungen beschäftigt. Nachdem er zu Wurlitzer gewechselt war, entwarf er in den 40er Jahren die schönsten Modelle von Wurlitzer Jukeboxen. 1938 hatte Seeburg Chef-Designer Nils Miller erstmals Plastik-Elemente bei der Herstellung von Jukeboxen verwendet.
Das hierbei verwendete Material war das sog. Catalin, das im Gegensatz zum Bakelit, welches nur in wenigen dunklen Farben herstellbar war (z.B. Telefone), eine bunte Farbpalette bot, mit leuchtendem Gelb, Orange, Rot, Grün und Weiß. Auch Pastelltöne und Marmorierungen waren möglich. Kennzeichnende Eigenschaft dieses Catalins war, dass es ein gießbares, feuerfestes Kunstharz war, das sich zur Darstellung mittels Beleuchtung hervorragend eignete.
Paul Fuller nahm diese Idee der Verwendung des Kunstharzes Catalin auf und entwarf in den 40er Jahren Jukebox Modelle, die sich durch eine Symbiose von edlen Holz-, Chrom- und Palstik-Elementen kennzeichneten. Fuller entwarf als Chefdesigner von Wurlitzer die erfolgreichsten Musikboxen aller Zeiten. Er gestaltete die Jukeboxen in einem farbenfrohen, chromverzierten Art Déco Stil. Die Verbindung dieser verschiedenen Elemente ist das Merkmal der Wurlitzer 700 aus dem Jahr 1940. Charakteristisch für die Wurlitzer 700 ist das phantasievolle Farbenspiel, das sich in späteren Modellen noch steigern sollte. In gewisser Weise stellt die Wurlitzer 700 mit der Wurlitzer 600 von 1939 den Übergang dar, zwischen den eher sparsamen Modellen der 30er Jahre und den dann phantasievollen Art Deco-Modellen der 40er Jahre.
Über die Jahrzehnte sind es v.a. die Plastik-Elemente, die beschädigt sind und durch Reproduktionen aus einfachem (dünnen) Kunststoff ersetzt sind. Eher selten sind die Wurlitzer Modelle, bei denen die originalen Plastik-Elemente aus Catalin noch einwandfrei erhalten sind. Dies ist bei der hier abgebildeten Wurlitzer 700 glücklicherweise der Fall.
'Jukebox des Monats' - April/2017
Die Wurlitzer 1800 stammt aus dem Jahr 1955 und wirkt im Vergleich zur Wurlitzer 1700 (s. Jukebox des Monats Juli 2016) etwas graziler, obwohl sie von den Ausmaßen ihres Gehäuses ein wenig größer ist. Sehr ansprechend ist die offene Sicht auf den Abspiel-Mechanismus, sowohl von vorn als auch von den Seiten. Kennzeichnend für diese Jukebox ist das Bild eines feurig rot leuchtenden Hintergrunds hinter dem Abspiel-Mechanismus. Die farbenfrohen Pilaster sind feiner und wurden nach innen versetzt. Sie wirken bei Beleuchtung wie ein sich entfaltendes Feuerwerk vor blauem Himmel als Hintergrund. Bezüglich des Gehäuses gab es verschiedene originale farbliche Ausführungen (Dawn Mist, Horizon Blue, Sunset Red und Midnight Black). Entsprechend unterschiedlich war auch die Farbe des Inneren (Grau, Blau oder Schwarz). Technisch hatte Wurlitzer den Anspruch mit dieser Jukebox erstmals einen Klang von 'highest fidelity' Qualität zu erzeugen, dies dank der drei Basslautsprecher im Zusammenspiel mit dem Hochtöner. Tatsächlich lässt der Klang bei gut restauriertem Verstärker keine Wünsche offen. Insgesamt ist diese Jukebox - wie auch andere von Wurlitzer - ein phantastischer Blickfang, der das Hören der möglichen 52 Singles aus den 50er bis 80er Jahren zu einem besonderen Erlebnis macht. ;)
Bei diesem konkreten Modell handelte es sich um eine ältere Restauration, dennoch habe ich die Wahleinheit, Tastaturmechanik und sonstige Teile erneut aufgearbeitet. Ebenso wurden die Gehäuseseiten von mir bearbeitet, die in ihrer originalen Struktur noch gut erhalten waren. Das Gesamtbild ist jetzt hervorragend!
Aus gegebenem Anlass bzw. erneut gemachten Erfahrungen, hier ausnahmsweise eine kritische Anmerkung:
Wie die Bilder dieser Wurlitzer (sowie die der anderen Jukeboxen des Monats) zeigen, ist es durchaus möglich Jukeboxen so darzustellen, dass ein wirklichkeitsgetreuer Eindruck entsteht - bei Interesse, natürlich auch des Inneren der jeweiligen Jukebox. Insofern ist es mir stets von neuem unverständlich, warum nicht nur private Anbieter sondern auch sog. 'seriöse' Händler Bilder vermitteln, welche die tatsächlichen Verhältnisse verbergen bzw. gar grundsätzlich einen falschen Eindruck vermitteln. Steht man letztlich vor der Jukebox, kann man ohnehin alles erkennen. Auch ist es stets von neuem befremdlich wenn versichert wird, dass alles revidiert wurde und man dann bei genauer Prüfung feststellen muss, dass einzelne Komponenten (Wahleinheit, Krediteinheit, Tastatur, Motoren, Kontakte) offensichtlich über Jahre bzw. Jahrzehnte nicht mehr zerlegt, gereinigt und wieder voll funktionsfähig gemacht wurden. Insofern kann man nicht vorsichtig genug sein, zumal wenn man auf Hilfe angewiesen ist und selbst nicht Hand anlegen kann!
'Jukebox des Monats' - Mai/2017
Die AMI Continental 2 stammt aus dem Jahr 1961/62. Mit der Marke AMI (Automatic Music Instrument Company) ist die Geburtsstunde der Jukebox verbunden. Denn im Jahr 1927 stellte AMI eine erste vollelektronische Musikbox her, deren erstmals eingebauter Röhren-Verstärker eine Klang-Qualität bot, die bis dahin unvergleichlich war. Auch war es die Firma AMI, die 1946 in ihrer Werbung für das Modell A erstmals den Begriff „Jukebox“ verwandte. Im weißen, konservativen Amerika wurden diese Geräte lange noch als „Automatic Phonograph“ bezeichnet.
In ihrem Erscheinungsbild ist die AMI Continental 1 und 2 eine Abweichung von den bis dahin eher dominierenden ‚Car-Styling‘ Elementen der Jukeboxen der 50er Jahre. Bei der Continental wurde einerseits Anlehnung an die damals sehr populären Science Fiction Filme genommen (z.B.‚Voyage to the Bottom of the Sea‘ ; ‚The Time Machine‘) und andererseits an die beginnenden Raumfahrtversuche (‚Sputnik‘ Satelliten, die erstmals eine Erdumlaufbahn erreichten). So erinnert das Titelhalter-Board der Continental unweigerlich an einen Radarschirm.
Von der AMI Continental 2 gibt es verschiedene Modelle, die in unterschiedlicher, sehr bescheidener Stückzahl produziert wurden. Sie unterscheiden sich v.a. dadurch, ob sie manuell über ein Wahlrad oder elektrisch über Tasten bedient wurden, in Mono oder Stereo Ausführung waren und für 50 oder 100 Singles angelegt waren. Das Modell aus meiner Sammlung (XJKB-200) ist für das Abspielen von 100 Singles (200 Wahlen) über eine automatische Selektion (Half Dollar & Dual Price) in Stereo angelegt. Durch zusätzliche zwei kleine ovale Lautsprecher, die sich seitlich im Gehäuse befinden, konnte ein „Stereo-Round-System“ erzeugt werden, das den kennzeichnenden Klang bietet. In der Tat lässt der Klang keine Wünsche offen. Faszinierend bei dem Modell Continental 2 ist die Farbgestaltung sowie der beeindruckende Klang in der Stereoausführung. Aufgrund dessen darf der Marktwert dieses Modell als höher angesehen werden als der der ebenfalls sehr schönen Continental 1 Modelle. Die AMI Continental Modelle 1 und 2 gehören in Sammlerkreisen ohne Zweifel zu den begehrtesten Jukeboxen.
Die Maße der AMI Continental 2: Höhe - 165 cm; Breite - 76 cm; Tiefe - 71 cm; Gewicht - 154 kg2
'Jukebox des Monats' - Juni/2017
Die Wurlitzer 1100 stammt aus dem Jahr 1948 und war das letzte Modell, das von dem legendären Chef-Designer von Wurlitzer, Paul Fuller, entworfen wurde. Diese Jukebox von Wurlitzer hat auch den Rufnahmen 'Bomber Nose', da sie in ihrer Gestaltgebung die Anlehnung an den B 52 Bomber erkennen lässt. Sie hat, wie auch der Beschreibung in der damaligen Werbung zu entnehmen ist, einige Erneuerungen, sowohl die Technik als auch die Gestalt gebenden Komponenten betreffend. Entscheidend für den Klang war das mit diesem Modell erstmals eingeführte Cobra Zenith Tonabnehmer System. Sehr kennzeichnend für die Wurlitzer 1100 sind die beiden Pilaster aus klarem Kunststoff mit dem eindrucksvollen Diamantmuster. Durch diese bekommen die sich drehenden Farbzylinder eine ganz kennzeichnendes farbenprächtiges Aussehen. Besonders bei abgedunkelter Beleuchtung ist der Effekt charakteristisch für dieses Modell.
Neben der Wurlitzer 1015, mit ihren Bubble Tubes, ist diese Wurlitzer 1100 wohl die beliebteste Schellack Jukebox aus den 40er Jahren. Abgesehen von ihrem gesamten Aussehen, überzeugt sie v.a. auch durch ihren für die damaligen Schellack Jukeboxen eher bescheidenen Ausmaße.
Die hier abgebildete Wurlitzer 1100, hat noch alle originalen Komponenten, wobei von besonderer Bedeutung das noch original sehr gut erhaltene Mechnismusbrett mit seinen goldenen Verzierungen am Rand zu nennen ist. In diesem restaurierten Zustand läuft sie in höchstem Maße zuverlässig und lässt auch bzgl. ihres Klanges keine Wünsche offen.
Die Maße: Höhe - 147 cm; Breite - 77,5 cm; Tiefe - 69,5 cm; Gewicht - ca. 160 kg.
'Jukebox des Monats' - Juli/2017
Die Wurlitzer 412 stammt aus dem Jahr 1936. Diese Wurlitzer 412 ist die älteste Jukebox meiner Sammlung und befindet sich in einem hervorragenden Zustand. Besonders beeindruckend sind die unterschiedlichen, schön verarbeiteten Holzarten, mit den auffälligen, auf beiden Seiten hervorragenden Holzsäulen, rechts und links des Fensters mit der Aufschrift Wurlitzer. Das gesamte Gehäuse ist aus Vollholz und weist sehr schöne hervortretende Maserungen auf. Die Münzschieber gestatten den Einwurf von 5, 10 und 25 Cent Münzen. Die Wahl erfolgt über zu drückende Knöpfe, die kreisförmig - vergleichbar einer Telefon Wahlscheibe - angeordnet sind. 12 Wahlen können getätigt werden, die mithilfe des 'Bear-Claw' Tonarms abgespielt werden. Die fächerförmige Metallrückwand-Verkleidung reflektiert das farbige Licht und sorgt somit für eine angenehme Beleuchtung. Diese wird in gleicher Weise widergespiegelt durch das farbige Grill-Element. Der Klang ist dank des sehr guten Röhrenverstärkers beeindruckend gut.
Diese Jukeboxen von Wurlitzer sind eine Symbiose aus edlem und wertvollen Möbel-Element und Musik erzeugendem 'Phonograph' - später Jukekbox genannt.
Die Maße: Höhe - 128 cm; Breite - 82 cm; Tiefe - 55 cm; Gewicht - ca. 145 kg.
Diese konkrete hier dargestellte Wurlitzer 412 stand lange Zeit in meiner Praxis und lässt sowohl technisch als auch optisch keine Wünsche offen.
'Jukebox des Monats' - August/2017
Mit dem Modell 222 stellte Seeburg im Oktober 1958 erstmals eine Jukebox vor, die einen stereophonischen Anspruch hatte. Der Stereoeffekt sollte über zwei Kanäle erzeugt werden - weshalb dieses Modell auch als 'Channel' bezeichnet wurde - , ein Effekt, der sich jedoch tatsächlich nur dann überzeugend nachweisen lässt, wenn zwei Zusatzlautsprecher angeschlossen werden. Die Hohen Frequenzen werden über die Zusatzlautsprecher abgestrahlt, die Wiedergabe der Bässe erfolgt über die Lautsprecher in der Box. Jedoch auch ohne die zusätzlichen Lautsprecher ist der Klang der Channel unverwechselbar. Er wirkt 'raumerfüllend' und ist kaum vergleichbar mit dem üblichen Klang der Jukeboxen aus den 50er Jahren. Die Trennung der beiden Klang-Kanäle wird optisch durch die deutliche Trennung der Lautsprecherelemente symbolisiert. Der linke Teil ist in einem Blau/Grün-Ton gehalten, der rechte in einem Rot-Ton. Atypisch für die Jukeboxen Modelle der 50er Jahre ist auch gerade Linienführung der Scheiben, mit rechtwinkligen Ecken, was auch schon in dem vorangegangenen Modell der KD verwirklicht war. Die Car-Styling Elemente sind auch bei der Channel erhalten, so in den beiden angedeuteten Rückleuchten auf den Lautsprechergrills, sowie dem darauf aufgebrachten V. Hat man sich an den ganz eigenen optischen Charakter gewöhnt, ist es eine sehr schöne Jukebox mit dem ganz eigenen typischen Klang. Aufgrund ihrer Klangqualität eignet sie sich in besonderer Weise zum Abspielen v.a. von Singles aus den 80er Jahren, deren Aufnahmetechnik den Möglichkeiten dieser Jukebox entgegenkommt. Exemplarisch lässt sich das z.B. mit einer Single der Gruppe Yellow ('The race') demonstrieren, wobei stellenweise der akustische Eindruck entsteht, dass ein Rennwagen mit lauten Geräusch vom rechten Kanal zum linken Kanal vorbeifährt, vor der Jukebox stehend von links nach rechts - beeindruckend! ;)
Die Maße: Höhe - 143 cm; Breite - 85 cm; Tiefe - 70 cm; Gewicht - ca. 172 kg.
Diese konkrete hier dargestellte Channel 222 ist eine der ersten hochwertigen Jukeboxen, die ich erworben habe und dürfte nun bereits 17 Jahre Teil meiner Sammlung sein. ;)
'Jukebox des Monats' - September/2017
Nach dem 2. Weltkrieg produzierte Seeburg mit den Modellen 146, 147 und 148, die letzten Jukeboxen im alten Stil. Die Modellbezeichnungen entsprachen den Herstellungsjahren 1946 bis 1948. Sie waren sehr ähnlich in Ihrem Aussehen und unterschieden sich nur unwesentlich. Bei den Modellen 146 und 147 bestand das Gehäuse ausschließlich (146) bzw. überwiegend (147) aus Holz, bei dem Modell 148 aus Aluminium. Der Rufnahme ('nickname') dieses Jukeboxen Modells richtete sich ganz nach dem Erscheinungsbild und ist inzwischen kennzeichnend mit der Bezeichnung 'Trashcan'. Es können 20 Schellackplatten abgespielt werden.
Aufgrund der Einzigartigkeit der Gestalt hat diese Jukebox einen ganz eigenen Charm und überzeugt sowohl durch ihr Aussehen als auch der damit verbundenen außergewöhnlichen Beleuchtung. Durch die rotierenden Lichteffekte wird ein schönes und ansprechendes Farbspiel erzeugt. Sofern die Technik und Mechanik einwandfrei revidiert sind, der Verstärker einwandfrei arbeitet, läuft diese Jukebox sehr zuverlässig mit einem sehr schönen starken und vollen Klang.
Das hier gezeigte Modell (dunkles Walnussholz) ist schon lange Teil meiner Sammlung, befindet sich in einem überragenden Original-Zustand, befand sich jahrelang auch in meiner ärztlichen Praxis und ist eines der wenigen Modelle auf das ich nicht verzichten möchte. ;)
Die Maße: Höhe - 143 cm; Breite - 90 cm; Tiefe - 67 cm; Gewicht - ca. 172 kg.
'Jukebox des Monats' - Oktober/2017
Nach Diese Jukebox von Seeburg ist im Jahre 1955 erschienen, im gleichen Jahr, in dem auch der sog. 'Mercedes der Jukeboxen' die Seeburg V 200 erschienen ist. Sie Seeburg 100 J und 100 JL sind in ihrem äußerem Erscheinungsbild weitgehend angelehnt an die Seeburg HF-100 R aus dem Jahr 1954. Im Unterschied zu dieser haben sie seitlich keine Lautsprecheröffnungen, stattdessen eine im original sehr schön erscheinende mahagoni farbene Holzfurnier-Seite. Die Front ist gekennzeichnet durch ein Grillelement, welches an zwei Chromsäulen fixiert ist. Kennzeichnend ebenfalls, die zwei vorderen seitlich abschließenden Chromsäulen. Die Mechanik ist im allg. in einem hellen Farbton (beige) gehalten (bei der JL grün), die Abdeckung des Schlittens ist gelb. (Bei dem hier abgebildeten Modell aus meiner Sammlung handelt es sich offensichtlich um ein Modell des Übergangs, in dem noch die ursprüngliche Mechanik der Seeburg 100 R installiert ist.)
Die hier dargestellte Seeburg J aus meiner Sammlung stammt von der deutschen Firma Löwen. Neben der Herstellung von NSM-Musikboxen (z.B. Fanfare 60 von 1956) importierte und vertrieb Löwen-Automaten auch Seeburg-Musikboxen aus den USA. SM-Löwen wurde 1949 in Braunschweig von den Unternehmern Nack, Schulze und Menke gegründet (NSM). Als Emblem der Firma wurde der Löwe, das Wappentier der Stadt, gewählt.
Die Seeburg J und JL werden im Vergleich zu der Seeburg R etwas weniger geschätzt und gehören somit zu den wenigen zu Unrecht unterschätzten Modellen. Kann man sich auf ihr typisches Erscheinungsbild einlassen, entdeckt man auch ihren Charme. Vorausgesetzt die gesamte Technik ist überholt und der Verstärker in einem sehr guten Zustand, läuft sie tadellos und hat einen nicht zu übertreffenden vollen und reinen Klang.
Die Maße: Höhe - 151 cm; Breite - 93 cm; Tiefe - 70 cm; Gewicht - ca. 168 kg.
'Jukebox des Monats' - November/2017
und zugleich
'Jukebox des Jahres 2017' !!!
Die Wurlitzer 1015 aus dem Jahr 1946 ist ohne jeden Zweifel die bekannteste und erfolgreichste Jukebox aller je gebauten Jukeboxen. Mit einer Stückzahl von ca. 60000 liegt sie weit über allen anderen und steht sinnbildlich für alles, was sich in positiver Weise mit dem Mythos Jukebox verbindet. In ihrem äußeren Erscheinungsbild besitzt sie alle Merkmale, welche die Faszination einer Jukebox kennzeichnet; rotierende, farblich sich verändernde Lichteffekte (rot/gelb/grün/blau); Bubble Tubes (8 Stück), in denen es zu aufsteigenden Blasenbildungen kommt; ein klar und deutlich sichtbares Plattenmagazin, mit einem ebenso sichtbaren Plattenteller, auf dem jeweils eine der 24 Schellack-Platten anhand des sog. 'Lollipop Tonarms' abgespielt wird. Die Form dieser Jukebox, mit den gebogenen 'Plastics', den Nickel Elementen und dem Echt-Holz des Gehäuses, lässt keine Wünsche offen. Sofern der Verstärker vollständig revidiert ist, kommt aus diesem ein voller, kräftiger und klarer Klang.
Wie keine andere Jukebox diente die Wurlitzer 1015 als Sinnbild einer Jukebox zu Zwecken der Werbung in Zeitschriften, Broschüren, auf Platten-Covers und in Film und Fernsehen.
Die hier abgebildete Wurlitzer 1015 aus meiner Sammlung, ist ein Import aus den USA und ist seit ca. 15 Jahren fester Bestandteil meiner Sammlung. Dank einer immer wiederkehrenden Wartung meinerseits, funktioniert sie vollkommen zuverlässig und problemlos.
Die Maße: Höhe - 156 cm; Breite - 86 cm; Tiefe - 65 cm; Gewicht - ca. 219 kg.
'Jukebox des Monats' - Dezember/2017
Die Wurlitzer 1250 stammt aus dem Jahr 1950. Sie war die erste Jukebox von Wurlitzer, die sowohl Schellackplatten als auch Singles abspielen konnte. Wollte man Singles abspielen, musste lediglich ein Austausch eines Antriebsrades vorgenommen werden und Einlegeringe für die Singles verwendet werden, damit diese zentriert vom Plattenteller aufgenommen werden konnten. Ebenso war die Wurlitzer 1250 die erste Wurlitzer Jukebox, an der statt 24 nun 48 Wahlen vorgenommen werden konnten. Sie konnte als erste Schellackbox sowohl A als auch B Seiten abspielen, da sie zwei Tonarme besaß, einen zum Abspielen der A Seite, einen zweiten zum Abspielen der B Seiten.
Die Plastiks waren recht farbenfroh und in zwei verschiedenen Varianten gestaltet. Die imposanten Chromsäulen auf beiden Seiten sind wohl schon als Vorgeschmack auf das Chromzeitalter (silbernes Zeitalter) der Jukeboxen aus den 50er Jahren zu verstehen. Sehr überzeugend und eindrucksvoll sind die verschiedenen Holzarten aus denen das Gehäuse zusammengesetzt ist. Die gesamte Technik und Mechanik entspricht jedoch noch weitgehend dem Zeitalter der Schellackboxen aus den 30er und 40er Jahren. Insofern ist das Abspielen von Schellackplatten in dieser Jukebox für mich eher stilgerecht als das Abspielen von Singles. Leider gehört sie wohl zu der Gruppe der Jukeboxen, die in ihrem Erscheinungsbild eher unter Wert eingestuft werden.
Dieses hier gezeigte konkrete Model aus meiner Sammlung ist die erste Schellackbox, die ich vor ca. 18 Jahren als Import aus den USA erworben habe. Sie hatte erhebliche Schäden (Gehäuse) und war ohne Funktion. Es war eine der ersten umfassenden Restaurationen, die ich vorgenommen habe. Ich glaube es war gegen 3 Uhr Nachts, als sie, nach Fertigstellung, ihren ersten Ton von sich gab. Damals ein für mich grandioses Erlebnis. ;) Einige wenige Bilder der Restauration sind auf dieser Seite zu sehen. Seit dem Zeitpunkt der Fertigstellung läuft sie (auch Dank meiner fortlaufenden Wartung) ohne jegliche Einschränkung.
Die Maße: Höhe - 156 cm; Breite - 95 cm; Tiefe - 73 cm; Gewicht - 190 Kg.
© 2016|'Lucky Jukebox'
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